06.12.2011, 18.00 Uhr Schnuppertag am beruflichen Gymnasium

Gesundheit ergänzt das Technik-Angebot Bildung

Merckschule will Berufliches Gymnasium ausbauen – Kooperation mit Behaimschule – Dienstag Infoabend

Schnuppertag, 06.12.2011, 18.00 Uhr

Elektrotechnik hat im Beruflichen Gymnasium der Merckschule und in deren Fachoberschule einen hohen Stellenwert. Dieses alte Elektromobil wird in der Elektronikwerkstatt der Technischen Universität derzeit komplett überarbeitet und soll beim Informationsabend am Dienstag vorgeführt werden. Unser Bild zeigt (vorn von links) die Merckschüler Philipp von Wintzingerode und Christoph Weyand, dahinter ihr Mitschüler Sebastian Schade und, stehend, Alfons Schmitt von der TU-Elektronikwerkstatt. Foto: Roman Grösser

Das Berufliche Gymnasium an der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule, das in drei Jahren zum Abitur führt, möchte sein Angebot um den Schwerpunkt Gesundheit erweitern. „An dieser Fachrichtung besteht öffentliches Interesse, denn das Thema Gesundheit wird gesellschaftlich eine höhere Wertschätzung erfahren“, sagt Schulleiter Kurt Kiesel mit Blick auf die demografische Entwicklung und die damit einhergehende Pflegebedürftigkeit der Menschen.

Die Gesamtkonferenz der Merckschule, die in ihrem Beruflichen Gymnasium bislang die Schwerpunktfächer Wirtschaft, Ökotrophologie, Datenverarbeitungstechnik, Elektrotechnik und Mathematik anbietet, hatte sich im September einstimmig für die neue Fachrichtung ausgesprochen. Dafür soll im kommenden Schuljahr (2012/13) erstmals eine Klasse angeboten werden.

Im Antrag an das Kultusministerium heißt es unter anderem, mit dem Angebot solle die Motivation an der Ausbildung in Gesundheitsberufen und dem Studium im Gesundheitsbereich gefördert werden.Voraussetzung für das Angebot ist eine enge Zusammenarbeit mit der benachbarten Martin-Behaim-Schule. „Sie hat mit ihrer Fachoberschule Gesundheit sehr gute Erfolge“, sagt Kiesel.

Das Konzept sieht vor, dass der gesamte gesundheitliche Lernbereich einschließlich der Gesundheitsökonomie, aber auch das Fach Biologie, von Lehrkräften der Behaimschule abgedeckt wird. Um diese Kooperation abzusichern, soll vorbehaltlich der Zustimmung des Kultusministeriums und der Stadt Darmstadt als Schulträger ein Vertrag zwischen beiden Schulen geschlossen werden.

Kurt Kiesel erläutert, bisher gebe es noch keine Signale aus dem Ministerium. „Bis spätestens Februar müssen wir wissen, woran wir sind, denn wir wollen ja auch dafür werben“ – wie am kommenden Dienstag (6.) beim Informationsabend. Im Februar nahe die Zeit für Anmeldungen zum Beruflichen Gymnasium, das einer gymnasialen Oberstufe gleichwertig ist (Klassen elf bis dreizehn). Einziger, aber wesentlicher Unterschied: Das zweite Leistungsfach ist einer der genannten Schwerpunkte, das erste ist Deutsch, Mathematik oder Englisch.Schulleiter Kiesel sieht den Vorstoß auch unter dem Gesichtspunkt, dass der Berufsschulentwicklungsplan für das Berufsschulzentrum Nord als einen inhaltlichen Schwerpunkt „Personenbezogene Dienstleistungen“ vorsieht. „Nun können wir aber nicht auf Neu- und Umbau warten und treten sozusagen schon mal in Vorlage“, sagt Kiesel.

Hinzu komme, dass die Ausbildungs- und Studienbedingungen mit der Fachrichtung Gesundheit in Darmstadt und Umgebung attraktiv seien. Bedenken, dass die geplante Klassenstärke nicht zustandekommen könne, hat Kiesel nicht. Für Ökotrophologie, das seit 1995 angeboten und im Fach Ernährung an der Alice-Eleonoren-Schule (am Kapellplatz) unterrichtet wird, gebe es stets mehr Anmeldungen als Plätze – in den vergangenen sechs Jahren im Verhältnis 40 zu 28. Der geplante Schwerpunkt Gesundheit sei daher auch rein inhaltlich eine gute Alternative.

Darmstädter Echo, 02.12.2011